HIMMELSFALTER-BLAU

 

Morpho Peleides - Blauer Morphofalter - Himmelsfalter

Blau ist eine Farbe, die mich seit einiger Zeit immer wieder fasziniert.
Meine persönlichen Wohlfühlfarben gehen eher in Richtung Pink, Magenta, Senfgelb oder in ein warmes Orange. Trotzdem zieht es mich künstlerisch immer wieder zu den Blautönen wie hier beim glänzenden Käfer oder dem schimmernden Gefieder des Eisvogels. Vielleicht liegt es daran, dass echtes blaues Pigment in der Natur nicht vorkommt und Tiere, Insekten und Blumen mit Licht ein bisschen tricksen müssen, um für unser Auge blau zu erscheinen. Das ist etwas, worüber ich endlos staunen kann.

Morpho Peleides, oder auch blauer Morphofalter bzw Himmelsfalter genannt, findet man in tropischen Gefilden wie im Regenwald Mexikos, in Mittelamerika, dem nördlichen Südamerika, Trinidad sowie einigen westindischen Inseln. Seine Flügelspannweite umfasst 95 bis 120 Milimeter. Seine leuchtend blaue Farbe erreicht der Schmetterling durch tannenbaumartig aufgebaute Schuppen, die das Licht reflektieren und dadurch seine Flügeloberseiten blau erscheinen lassen (Interferenz).

Von blossem Auge ist dieser Schuppenaufbau schwer zu erkennen und noch schwieriger fand ich es, diesen zeichnerisch darzustellen. Durch das Betrachten verschiedener Referenzbilder und das Auftragen mehrerer Farbschichten und Texturen hoffe ich, die Lebendigkeit dieser Farbenpracht einigermassen wiedergeben zu können.

Meine Faszination mit der Farbe Blau ist sicher noch lange nicht zu Ende. Es gibt noch viele Schattierungen zu erkunden und in meinem Ideensammel-Büchlein gibt es eine lange Liste mit Insekten, Vögeln, Fischen und Blumen, die alle in einem ganz besonderen Blauton leuchten. So schnell geht mir also die Motivwahl nicht aus.


Während des Arbeitsprozesses habe ich zuerst mit einem dunklen Hintergrund experimentiert, weil ich mir vorgestellt habe, dass damit die Flügelfarben lebhafter erscheinen. Am Schluss habe ich mich dann doch für die weisse Leinwand entschieden, so kommen die verschiedenen Blautöne ungestört und leuchtend zur Geltung.


References/Credits:
Inspiriert von Fotos von Damon on Road und Anne Lambeck via Unsplash
Musik im Video: "Wings on Butterfly” by Pete Steward via soundstripe.com


KINGFISHER REVISITED

 

Es ist fast genau ein Jahr her, seit ich das erste Mal einen Eisvogel gemalt habe. Im September 2021 entstand in sieben Stunden Arbeit die erste Version, die ich im November dann HIER gezeigt habe.
Ich war sehr interessiert daran, nochmals mit der gleichen Skizze zu arbeiten, diesmal jedoch mehr in einem “gemäldeartigen” Stil, mit eher groben Pinselstrichen auf einem Leinwand-Untergrund. Mit dieser Technik sass ich diesmal nur zweieinhalb Stunden am Bildschirm und ich bin begeistert, wie anders dieser “Alcedo Atthis” wirkt.

Während die erste Eisvogel-Version immer noch durch ihre leuchtende Farbkraft und mehr Federdetails besticht, entsteht bei mir bei der zweiten Version ein Eindruck von mehr Dynamik und Kraft.
Auch wenn ich mich nicht entscheiden kann, welcher Stil mir besser gefällt, so hat es doch bei beiden genau gleich viel Spass gemacht, mich in die Farben und Details zu versenken.



References/Credits:
Inspiriert von einem Foto von Boris Smokrovic via Unsplash
Musik im Video: "Wind At Your Back" by Andy Ellison via soundstripe.com


GLÄNZENDE KÄFER

 

Cryptocephalus aureolus

Ich bin ganz ehrlich: mit Käfern kenne ich mich nicht aus. Bis anhin haben sie mich auch nicht besonders interessiert, bis ich hin und wieder ein paar Bilder von intensiv glitzernden, in allen möglichen Farben schillernden Käfern entdeckt habe. Es gibt sie in allen möglichen Formen, mit unterschiedlichen Mustern, ausladenden Hörnern und Fühlern, glänzenden Panzern und ganz verschiedenen geformten Flügeln.

Das Bestimmen des metallisch blau-grün schimmernden Käfers, den ich mir zum Malen ausgesucht habe, war entsprechend schwierig. Fast schwieriger als das Zeichnen und Colorieren selbst. Es kann sein, dass ich das als Laie nicht korrekt hinbekommen habe. Sollten sich also unter euch Käferexpert:innen befinden, bin ich für die richtige Bezeichnung sehr dankbar.

Ich nehme an, dass es sich bei obigem Exemplar um einen Smaragd-Fallkäfer handelt (Cryptocephalus aureolus).
Er gehört zu der Familie der Blattkäfer (Chrysomelidae) und ist in Europa weit verbreitet. Man findet den zwischen 5-6 mm grossen Käfer zwischen Mai und August in Wiesen und an tief hängenden Blättern von diversen Bäumen. Bei Gefahr lässt er sich blitzschnell von den Blüten und Blättern fallen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Cryptocephalus sericeus

Um noch eine andere Färbung auszuprobieren, habe ich als zweites den Seidigen Fallkäfer (Cryptocephalus sericeus) ausgesucht. Er wird auch „Grünblauer Fallkäfer“ genannt und ist in ebenfalls in weiten Teilen Europas zu finden. Seine Flügeldecken schimmern grünmetallisch bis braunmetallisch, mit einigen Anteilen von Blau . Diese Käfer werden zwischen 6 und 9 Millimeter lang und fliegen von Mai bis Juli. Sie sind auf Büschen und gelben Korbblütlern zu finden, wo sie sich von Pollen ernähren.

Es hat viel Spass gemacht, diesen Käfer mit verschiedenen Grün- und Blautönen etwas Leben einzuhauchen. In den Videos unten kann man übrigens sehen, dass ich die Basisfarben zuerst mit dem Symmetrie-Tool aufgetragen habe, um etwas schneller voranzukommen. Erst später habe ich eine Lichtquelle für meinen Käfer bestimmt und anhand dieser die nun nicht mehr gespiegelten Schatten und Details aufgetragen, um mehr Dynamik herzustellen. An das zauberhafte Schimmern der Natur komme ich nicht heran, aber ich hoffe, ich kann damit genug meiner Faszination von diesen eindrucksvollen Käfern weitergeben.



References/Credits:
Inspiriert von wissenschaftlichen Bildern aus Fachbüchern
Musik im Video: "Citrus Soda" by Reel Life (Cryptocephalus aureolus) und “"Chef's Kiss" by Dresden, The Flamingo (Cryptocephalus sericeus) via soundstripe.com