FARBEN GEGEN DEN WINTERBLUES

 

In diesen kalten und grauen Januarwochen zieht es mich zu bunten Farben.
Die Tierwelt versorgt uns hier mit herrlich leuchtenden Färbungen. Vor allem in tropischen Gefilden finden sich atemberaubende und schillernde Farbkombinationen.

Der Gelbbrust-Ara (Ara ararauna), der auf dem südamerikanischen Kontinent weit verbreitet ist, stellt ein schönes Beispiel dafür dar. Sein Gefieder präsentiert sich am Bauch in einem satten Goldgelb, über den Kopf, den Rücken bis zu den Flügeln und Schwanzfeder verläuft die Farbe von einem satten Grün zu Blau bis hin zu einem strahlenden Türkis. Einfach wunderbar.

Der Fischertukan (Ramphastos sulfuratus), der auch Regenbogentukan genannt wird, macht seinem Namen alle Ehre. Der in Mittel- und Südamerika heimische Vogel hat einen zauberhaft farbenprächtigen Schnabel. Von Erbsengrün über Türkis und Blassblau, zu leuchtendem Gelb und Orange bis hin zu einer dunkelrot, fast bräunlich-lila Spitze - sein Schnabel ist ein auffallendes Kunstwerk für sich.

Beide Farbkombinationen dieser Vögel sind wahrlich eine Wohltat im täglichen Grau in Grau und ich hoffe, sie zaubern auch euch beim Betrachten ein bisschen tropische Sonne ins Herz.

Gelbbrustara - Ara ararauna - Blue-and-Yellow Macaw

Fischertukan - Ramphastos sulfuratus - Keel-Billed Toucan


So sind diese beiden bunten Vögel im Schnelldurchlauf entstanden:


References/Credits:
Inspiriert von Fotos von David Clode (Ara) und Zdeněk Macháček (Tukan) via Unsplash
Musik im Video: "A Happy Lil Jingle For Thee" (Ara) und “Sunny Sun Sunshine (Tukan) by Mikey Geiger via soundstripe.com


ROTER KARDINAL

 

… oder “Die Kunst des genauen Hinsehens”

Red Cardinal - Roter Kardinal - Cardinalis Cardinalis

Vögel zu zeichnen und zu colorieren ist eine Herausforderung für mich. Ich finde es schwierig, den vielen feinen Details gerecht zu werden und die Strukturen des Gefieders so abzubilden, dass der Gesamteindruck stimmig ist. Deshalb übe und übe ich und versuche, eine Technik zu finden, die einfach genug für mich ist, trotzdem aber genug Feinheiten aufweist, so dass das Objekt - in diesem Falle der leuchtendrote Kardinal-Vogel - deutlich zu erkennen ist.

Zum Üben nehme ich mir gerne ein Referenzbild als Vorlage und versuche, eine sehr grobe Skizze mit einigen charakteristischen Merkmalen und ein paar strukturellen Schatten anzufertigen. Ich überlege mir auch, wie eine harmonische Bildkomposition aussehen könnte und mit welchen Farben ich ungefähr arbeiten möchte.

Danach geht es an eine grobe Farbgebung. Ich achte noch nicht auf Details, sondern konzentriere mich darauf, wo ich auf der Referenz hellere und dunklere Farben sehe. Sobald eine erste Basis so gemalt wurde, geht es an einzelne Bereiche.
Ich habe gemerkt, dass es mir viel einfacher fällt, wenn ich beim Malen zunächst nicht auf das Gesamtbild achte, sondern mich auf kleine Areale konzentriere und so das Bild in viele Einzelteile herunterbreche. Der ganze Vogel wäre zu überwältigend für mich, aber der kleine Bereich des Auges, des Schnabels oder der Flügelspitze ist einfach zu handhaben. Auch in diesen kleinen Zonen breche ich wieder herunter, konzentriere mich auf einzelne Dinge… wo ist das Licht, der Schatten, wo ist welche Farbe, welche Struktur, eine Linie, ein Punkt?
Es geht darum, ganz genau hinzuschauen, wirklich zu sehen und dann einen kleinen Teil davon malend umzusetzen. Dabei spielt es keine Rolle, ob jedes Detail haargenau dargestellt wird, sondern uns als Betrachter:in mit genug Anhaltspunkten eine Ahnung zu geben, was wir da sehen. Den Rest fügt unser Gehirn zusammen und wir brauchen gar nicht mehr visuelle Information, um daraus etwas zu (er-)kennen.
Für mich ist es sehr meditativ und entspannend, mich derart in der Farb- und Detailwelt dieser kleinen Flächen zu versenken. Ich verbinde mich dann auch emotional sehr stark mit dem Tier das ich gerade zeichne und wünsche mir, dass die Schönheit dieser zauberhaften Wesen nicht nur mich berühren wird.

Der Rote Kardinal auf diesem Bild mit seinem scharlachroten Gefieder ist übrigens ein Männchen. Das Weibchen ist oliv-bräunlich gefärbt und hat nur einige rote Farbtupfer an den Flügelspitzen und der Haube.
So ein Rotkardinal wird etwa 20-23 cm gross und kommt vor allem in den östlichen Bundesstaaten der USA in Mexiko vor und Teilen von Kanada vor. Er wird auch “Virginische Nachtigall” genannt. Wegen seinem leuchtend-roten Federkleid ist er im Winter ein wunderschöner Farbtupfer in der weissen Landschaft.


References/Credits:
Inspiriert von einem Foto von Timothy Dykes via Unsplash
Musik im Video: "Three Goddesses” by Third Age via soundstripe.com


PANTHERA LEO - LÖWE

 

Der Löwe gehört zu der Familie der Katzen (Felidae) und gehört neben Tiger, Jaguar, Leopard, und Schneeleopard zur Untergattung der Grosskatzen (Pantherinae).

Der männliche Löwe kann ein stattliches Gewicht von durchschnittlich 190 kg Kilogramm erreichen, während das Weibchen im Schnitt 126 kg schwer und auch um einiges kleiner ist.
Löwenfell ist kurz und sandfarben, kann jedoch auch von gelblich über dunkelocker bis zu einer hell rotbraunen Tönung gefärbt sein.
Löwenjunge haben dunkle Flecken, die während des ersten Lebensjahres verblassen. Männliche ausgewachsene Löwen weisen eine lange dunkelbraune Mähne auf, die jedoch auch schwarz, hellbraun oder rotbraun sein kann und sich von Kopf und Hals bis über Brust und Schultern ausbreitet.
Form und Farbe der Mähne variieren zwischen den einzelnen Tieren, ebenso kann sich das Aussehen beim selben Tier im Laufe des Lebens verändern, je nach Lebensumständen und körperlicher Verfassung.

Der Lebensraum des Löwen findet sich heute nur noch noch in Teilen Afrikas südlich der Sahara, sowie im indischen Bundesstaat Gujarat. Die eingeschränkte Bestand des Löwen ist der Lebensraumzerstörung durch den Menschen zuzuschreiben, ebenso der Wilderei und Trophäenjagd.
Der Löwe gilt laut der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet (vulnerable), in Westafrika ist die Löwenpopulation sogar vom Aussterben bedroht (critically endangered). Trotz wachsender Bestandeszahlen in Schutzgebieten wird der asiatische Löwe stark gefährdet eingestuft. Nur in einigen großen Schutzgebieten Ost- und Südafrikas sieht die Zukunft der Grosskatzen bislang noch gut aus.

Beim digitalen Zeichnen und Malen dieses faszinierenden Tieres, wollte ich versuchen den majestätischen Blick und die innere Stärke des Löwen einzufangen.
Mich hat es emotional sehr betroffen gemacht, dass ein derart kraftvolles Lebewesen von uns Menschen in seinem Lebensraum in die Enge gedrängt wurde und als gefährdet gilt. Wie kann ein Tier, das für Ehre, Courage und Stärke steht, in unserer Welt so an den Rand gedrängt werden? So wurde es beim Arbeiten immer wichtiger für mich, auf dieses Ungleichgewicht zumindest visuell aufmerksam zu machen.
Mit verschiedenen Bearbeitungen habe ich experimentiert, ob und wie sich die Ausstrahlung des Bildes verändert. Die ganz unterschiedlichen Resultate haben mich sehr berührt und ich hoffe, dass sie beim Betrachten auch euch ganz viel Mut und Kraft mit auf den Weg geben.

You never know how strong you are,
until being strong is your only choice.

- Bob Marley

 

References/Credits:
Inspiriert von einem Foto von Mariola Grobelska via Unsplash
Musik im Video: "Worthy of Greatness" by Cody Martin via soundstripe.com