VERSPIELTE MOTTE

 

Im Moment tauchen ganz viele Insekten in meinen Arbeiten auf. Dass sie so farbenfroh und verschiedenartig gemustert sind, fasziniert mich sehr.

Oftmals versuche ich ihre natürliche Farbgebung zu erkunden und diese zeichnerisch wiederzugeben, wie ihr hier bei der Madagaskar-Sonnenuntergangsmotte, beim blauen Morphofalter oder bei den glänzenden Käfern sehen könnt.

Manchmal mag ich es aber auch, meiner Fantasie freien Lauf zu lassen und dabei die Form zu behalten, jedoch die Farben und Muster so abzuändern, dass sie in mein eigenes Konzept passen. Bei diesen Designs kombiniere ich oft auch Blumen und Blätter mit meinen imaginären Insekten. Das Resultat ist dann eher stilisiert, aber sehr verspielt und farbenfroh, wie ihr hier bei dieser Motte sehen könnt. Flügelform-Modell für diese Schönheit war ein Atlasspinner, der sich in der freien Natur etwas anders präsentiert als hier auf meiner Komposition.
Wie immer, wenn ich ein so ein Design entwerfe, probiere ich es auf verschiedenen Hintergrund-Farben aus. Ich habe mich sofort in das frische Grün verliebt. Das sanfte Rosa gibt dem Bild jedoch auch eine zauberhafte Atmosphäre.

Welche Variante gefällt euch am besten?

 

Ich habe so viel Freude an dieser Motte, dass ich im Moment teste, auf welche Produkte und bei welchen Anbietern sie sich gut drucken lassen.
Wie wäre es zum Beispiel mit einer bunten Einkaufstasche?

Ein bisschen Motten-Magie


Noch mehr fantasievolle Designs mit Insekten und anderen Tieren im Folk-Art-Style könnt ihr euch HIER ansehen. Vielleicht ist da ein Motiv dabei, dass euch noch besser gefällt als die Motte? Im Hintergrund dieser Webseite wird gerade fleissig an einem kleinen Shop getüftelt und ich hoffe, dass ich euch bald eine Auswahl der Bilder auf verschiedenen Produkten anbieten kann.

Colourful things are coming…


ROTAUGEN-LAUBFROSCH

 

Red-Eyed Tree Frog

Beim Zeichnen von Tieren und Insekten bin ich oft auf Referenzbilder angewiesen, da ich ein bestimmtes Tier nicht selber in freier Wildbahn beobachten oder fotografieren kann. Manchmal hilft ein Besuch im Museum weiter oder das Blättern in Bildbänden beziehungsweise in Fachliteratur. Immer wieder bin ich ausserordentlich dankbar für Natur-Fotograf:innen, die ihre Bilder zur freien Verfügung stellen. So kann ich ich beispielsweise verschiedene Perspektiven meines Sujets studieren oder ganz nah heranzoomen, um Farben, Texturen und Strukturen besser zu erkennen.

Als ich beim Suchen eines Frosch-Bildes auf die Vorlage dieses Fotografen stiess, war ich sofort schockverliebt. Ein kleines quietschgrünes Rotaugen-Laubfröschlein sass frech auf einer knallroten Heliconia-Blüte. Die Farbenkombination zog mich sofort in ihren Bann und auch der vorwitzige Blick des kletternden Greiffrosches liess mich nicht mehr los. Ich musste diesen Frosch einfach malen.

Beim Recherchieren habe ich herausgefunden, dass die die männlichen Frösche nur etwa 59 mm lang werden, die Weibchen etwa 77 mm. Agalychnis callidryas ist vor allem in tropischen Gebieten in Mittelamerika verbreitet. Die intensiven Tönungen in Blau und Gelb am langliedrigen Körper dienen als Warn- und Schreckfarben. Wenn das nachtaktive Fröschlein tagsüber schläft oder ruht, kann es sich die Unterseite von grossen Blättern heften. Mit eng angelegten Beinen und Armen und einer netzartigen Membran über seinen orangen Augen ist es nun blattgrün und gut getarnt. Sobald der Abend dämmert, werden die Frösche aktiv und und jagen nach Insekten und kleinen Wirbellosen oder widmen sich innerhalb der Regenzeit (Mai bis November) der Balz und Fortpflanzung.

Wer noch mehr über den Rotaugen-Laubfrosch herausfinden möchte kann das gerne HIER (deutsch) oder HIER (englisch) tun.

Alle, die es interessiert wie ich das freche Fröschlein gemalt habe, können hier ein Video im Schnelldurchlauf angucken:



References/Credits:
Inspiriert von einem Foto von Zdeněk Macháček via Unsplash
Musik im Video: "Piano Butterfly" by Setah and "Rainforest Moon" by Shimmer via soundstripe.com via soundstripe.com


VOM MUSEUM AUF DIE LEINWAND

 

Inspiration kann ich an vielen Orten finden. Oftmals treffe ich sie ganz zufällig in einer Bibliothek an, in einem farbenfrohen Bildband, auf einem Konzertposter, beim Gucken eines Films oder einer Serie, auf Wandbildern, Tapeten oder Teppichen, auf Stoffballen, in der Deko in einem Café, in einer Schaufensterauslage, in einer Häusergasse, in Gärten, im Wald oder beim aus dem Fenster schauen bei einer Zugfahrt… Inspiration wartet überall, wenn man die Augen offen hat und sich gerne von neuen, unverhofften Dingen überraschen lässt.

Manchmal gehe ich aber auch gezielt an Orte, von denen ich weiss, dass sie bis oben vollbepackt mit Inspirationen sind. Ein Naturhistorisches Museum ist so eine reiche Quelle von Ideen für mich und ausserdem kann ich dort immer sehr viel Neues lernen.

Bei meinem letzten Besuch im Museum habe ich ein Exemplar der “Madagaskar Sonnenuntergangsmotte” entdeckt, das in seinem Schaukasten so wundervoll in allen möglichen Färbungen geschimmert hat. Vor allem die Oberseite hat mich mit seiner irisirenden Coloration sehr fasziniert, so dass ich gleich ein Foto knipsen musste (siehe Polaroid). Zuhause habe ich dann bei der Recherche herausgefunden, dass lebende Exemlare noch viel farbenprächtiger sind als das Präparat im Museum. Indem das Licht auf den Flügelschuppen gebrochen wird, schimmert der “Regenbogenfalter” in allen Tönen des Farbspektrums.

Die Farbpalette erinnert an tropische Gefilde. Tatsächlich kommt diese Art ausschliesslich auf der Insel Madagaskar vor. Da sie tagaktiv ist und bis zum Sonnenuntergang zu sehen ist, wurde sie zuerst als Schmetterling klassiert. Erst später wurde korrigiert, dass “Chrysiridia rhipheus” zu den Nachtfaltern, bzw. Motten gehört.

Aufgrund seiner speziellen Farbgebung wurde er einige Zeit lang exzessiv gesammelt und verkauft und war in seinem Bestand gefährdet. Nach einem Handelsverbot hat sich die Population der Sonnenuntergangsmotte glücklicherweise wieder erholt.

Seine Flügelspannweite kann bis zu 7-9 Zentimeter betragen und eine Länge von ca. 11 Zentimeter. Ein stattliches Exemplar also. Ich finde, der Falter ist aber auch noch grösser und auf einer Leinwand ganz zauberhaft anzusehen… eigentlich noch schöner als aufgespiesst in einem Museum.