MANDALA - DER WEG ZUR MITTE

"Each person’s life is like a mandala – a vast, limitless circle.
We stand in the center of our own circle, and everything we see,
hear and think forms the mandala of our life."
- Pema Chodron
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Vor vielen Jahren hatte ich eine intensive Mandala-Phase. Damals waren Ausmalbücher für Erwachsene noch überhaupt nicht cool, und ich musste mir so ein Exemplar in einem speziellen Esoterik-Laden in der nächstgelegenen grösseren Stadt kaufen.
Während meine Söhne Mittagsschlaf gehalten oder gespielt haben, verbrachte ich Stunden damit, vorgezeichnete Mandalas auszumalen und zu verzieren. Ich erinnere mich noch gut an das Gefühl von Ruhe und Zentriertheit, das ich jeweils beim Colorieren empfunden habe.
Das Interesse ist irgendwann verflogen und die einzigen Mandalas, die ich noch ausgemalt habe, waren die mit Yakari oder Meerestieren, bei denen ich meinem kleinen Sohn geholfen habe, die Bilder zu vervollständigen.

Im letzten Jahr hatte ich das plötzliche  Bedürfnis, mich wieder mit diesen Kreisbildern zu beschäftigen. Ich fühlte mich oft müde und unkonzentriert, hatte das Bedürfnis mich kreativ mit Farben zu betätigen, aber nicht die Musse oder eine zündende Idee für ein neues Projekt.
Ich habe angefangen, mit Farbresten einfache Kreisformen in mein Artjournal zu malen. Schon allein dieser Akt des Farbauftragens hat mich bereits sehr erfüllt und ruhiger gemacht. Später habe ich diese Formen mit mehr Farbe, Stiften oder sogar Glitzer verziert. Strich um Strich, Punkt um Punkt... von innen nach aussen oder umgekehrt. Das Mandala wuchs und somit auch mein innerer Frieden. Das Fokussieren auf eine kleine Fläche nach der anderen verlangsamte mein Gedankenkarussell, verschaffte mir Raum und liess mich wieder durchatmen.

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Das Arbeiten mit der Kreisform vermochte das grübelnde Kreisen zu beruhigen. Beim Mandala-Malen fühlte ich mich langsam wieder wie ich selber.
Ganz. Heil. Wieder bei mir. 

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Das Mandala ist erneut ein ständiger Begleiter geworden. Wenn ich spüre, dass ich gerne etwas Gutes für mich tun möchte, beginne ich damit mir eines aufzumalen und dann langsam, ohne Hektik, Plan und Ziel aufzubauen. Es ist jedes Mal eine Überraschung, was daraus entsteht... und es ist jedes Mal genau richtig so, wie es ist. Genau das, was ich brauche.

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Um ein bisschen herum zu spielen und mir meine Mandalazeit  einfacher zu gestalten, habe ich mir ein paar Vorlagen vorgezeichnet, die ich auf einen Hintergrund übertragen kann, wenn mir danach ist. Manchmal mag ich gerne Freihand loslegen, manchmal habe ich aber auch gerne bereits eine Form mit der ich beginnen kann. Mit einer vorhandenen Vorlage und etwas Transferpapier geht das ganz einfach und der Einstieg gelingt leichter.

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So werde ich wohl noch so manches Mal auf diese kreative Art zurückgreifen, um meine innere Mitte zu finden.
Immer wieder neu.
Immer wieder so, wie es gerade nötig ist.

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"Start from where you are - not where you wish you were.
The work you're doing becomes your path."
 

AUFSTEIGENDE KRAFT

... oder VON DER KUNST, SICH FLÜGEL WACHSEN ZU LASSEN

Manchmal gibt es Bilder, Symbole oder Worte, die mir ständig im Kopf herum geistern, mich faszinieren, mir mehrmals irgendwo begegnen und mich nicht mehr loslassen. Es fühlt sich an, als würden sie sich mir absichtlich in den Weg stellen, damit ich mich mit ihnen beschäftige, obwohl ich den Grund dafür noch nicht kenne oder ich noch gar nichts Konkretes mit ihnen anfangen kann.

In den letzten Wochen bin ich immer wieder über Zitate, Songs, Gedichte oder Geschichten gestolpert, in denen es um aufsteigende Kraft, um sich erheben, neu beginnen oder "aus der Asche auferstehen" gegangen ist.

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Our greatest glory is not in never falling, but in rising every time we fall.

- Confucius

Gleichzeitig habe wiederholt aus meinem derzeitigen Lieblingstarot-Deck die Phönix-Karte gezogen, deshalb wollte ich mich etwas mehr mit diesem Symbol beschäftigen und bildlich in einer Artjournal-Seite verarbeiten.

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Der Phönix ist in vielen Kulturen und Mythologien ein Symbol für Transformation, Wiedergeburt und Aufstieg aus dem Dunklen ans Licht. Er steht für das Element des Feuers und dessen reinigender, erhellender und erneuernder Kraft.

Ein kraft- und hoffnungsvolles Motiv also, um zum Jahresbegin die erste Seite eines neuen Art-Journals zu füllen.

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Da so eine Kraft ja auch erst einmal klein anfängt und noch wachsen muss, habe ich in einem zweiten Bild diesen Phönix als flauschiges, süsses Küken dargestellt. Es soll mich daran erinnern, dass es Geduld, Fürsorge und Zuwendung braucht, um sich kraft- und vertrauensvoll zu entwickeln bis seine Schwingen stark genug sind, um sich strahlend auszubreiten und zu fliegen...und dass es an mir lselbst iegt, liebevoll für mein inneres Phönix-Baby zu sorgen.

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Mit schwerem Balast kann mein Phönix-Baby nicht fliegen, deshalb ist es Zeit, Altes und Schweres loszulassen, es den reinigenden Flammen zu übergeben und darauf zu vertrauen, dass es sich damit viel leichter fliegen lässt.
Ich weiss, dass ich noch oft stürzen und fallen werde, doch es gibt mir Kraft und Hoffnung zu wissen, dass ich genug inneres Feuer habe, um wieder aufzustehen und mir erneut Flügel wachsen zu lassen.

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She fell
she crashed
she broke
she cried
she crawled
she hurt
she surrendered
and then…. she rose again.

- Nausicaa Twila (Beautiful Minds Anonymous)